Zugang vielleicht / Immer da I
INSTALLATION IM HINTERCONTI, HAMBURG 2024
Sehr, sehr hell fällt das Licht in den Raum. Diese Helligkeit reflektiert und spiegelt. Die Objekte und Bilder im Raum kann man daher nicht ganz erkennen, sie sind überblendet. In manchen Bereichen wird man getäuscht. Nicht der reale Kontext spiegelt sich dort auf dem Objekt, der Kontext wird vortäuscht, er ist im Bild enthalten. Dabei vermischt sich der Raum mit dem vorgetäuschten Raum. Der Raum ist doppelt da. Doppelt auch, durch den großen Spiegel, der in das einzig vorhandene Fenster des Raums eingesetzt ist. Es sind dadurch zwei Räume, zwei Bilder. Es sind Kopien, Abdrücke, Sachen und Objekte im Raum, die nicht richtig da sind. Der Raum ist unterlaufen, die Objekte sind zerlegt, verdoppelt, ausgelöscht, durch Kontext verschleiert.
Das hinterconti ist ein Projektraum in Hamburg. Der eine Raum wurde von Barbara Dévény bespielt der andere von mir. Das einzige Fenster des Raums wurde durch einen Spiegel ersetzt. Das künstliche Licht in dem Raum wurde sehr verstärkt. Die Darstellungen wurden dadurch mehrfach gespiegelt und überblendet. Die Installation thematisiert die heutige Wahrnehmung. Jede Erscheinung wird digital x-fach gespiegelt und gebrochen, alle Gebilde des nichtdigitalen explodieren in der digitalen Welt. Der bruchstückhafte Datenstaub führt zu Überreizung. Das globale Dorf, einst eine Vision, in dem alle direkt mit einander kommunizieren können, ist geblendet und überfordert, es entstehen überall Kontexte ohne Inhalt, Inhalte ohne Kontext, wahnhafte Blendung, viele Geister.
Leinwand, Ölfarbe, Tinte, Digitalprint, Glas, Spiegel, Strahler, Seil, Tape, Projektor, Daten. Ausstellung im hinterconti Künstler:innen Barbara Dévény + Tilman Heyden, Kuratorin Dörte Habighorst